Neue Zahlen der BA belegen: Personaldienstleister bleiben Integrationsdienstleister

Neue Zahlen der BA belegen: Personaldienstleister bleiben Integrationsdienstleister

Die Bundesagentur für Arbeit hat ihren halbjährlichen Bericht „Entwicklungen in der Zeitarbeit“ mit Stichtag 31.12.2023 veröffentlicht. Demnach waren im Jahresdurchschnitt 2023 796.133 Zeitarbeitskräfte in Deutschland beschäftigt. Das entspricht einer Quote von 2 Prozent an der Gesamtbeschäftigung.

94,2 Prozent der Beschäftigten in der Zeitarbeit sind sozialversicherungspflichtig

Interessant ist der Blick auf den Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: Hier erreicht die Zeitarbeit eine Quote von 94,2 Prozent. Das heißt, dass lediglich 5,8 Prozent der Zeitarbeitskräfte geringfügig beschäftigt waren. Auf dem Gesamtarbeitsmarkt sieht das Verhältnis etwas anders aus, denn dort liegt der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei 88,9 Prozent und somit deutlich niedriger als in der Zeitarbeitsbranche. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Quote der geringfügig Beschäftigten auf dem Gesamtarbeitsmarkt mit 11,1 Prozent fast doppelt so hoch war wie in der Zeitarbeit.

Zahlen belegen: Personaldienstleister sind Integrationsdienstleister

Nach wie vor rekrutieren die Personaldienstleister einen Großteil ihrer Beschäftigten aus der Arbeitslosigkeit, denn 59,5 Prozent der Zeitarbeitskräfte waren 2023 vor ihrer Anstellung in der Branche beschäftigungslos. 20,5 Prozent waren sogar länger als ein Jahr arbeitslos oder noch nie beschäftigt. Die Personaldienstleister stellen also einmal mehr unter Beweis, dass sie ein Integrationsdienstleister für Personengruppen sind, die es ansonsten schwer auf dem Arbeitsmarkt haben. Das gilt umso mehr, weil mindestens 29 Prozent der Zeitarbeitskräfte ohne Berufsabschluss sind und damit zu den sogenannten Geringqualifizierten gehören.

Anstellung in Zeitarbeit ist nachhaltig

Der Bericht zeigt zudem die Nachhaltigkeit von Beschäftigungsverhältnissen in der Zeitarbeit auf. Denn 9 von 10 Arbeitslosen, die aus Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung in der Zeitarbeit aufgenommen haben, sind nach 12 Monaten weiterhin sozialversicherungspflichtig beschäftigt, teilweise auch in anderen Branchen, so der empirische Befund der BA.

Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer in der Zeitarbeit ist deutlich gestiegen

Der Anteil der Zeitarbeitskräfte mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist unterdessen weiter angestiegen: Im Jahr 2023 lag er bei 45,7 Prozent. Fünf Jahre früher, also 2018, betrug diese Quote 33,7 Prozent und ist folglich in dieser kurzen Zeit spürbar angewachsen.

Auch die Zahl der ukrainischen Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer hat in den letzten beiden Jahren deutlich zugenommen. So waren im Jahresdurchschnitt 2023 11.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Zeitarbeitsbranche beschäftigt. 2021, im Jahr vor dem Krieg in der Ukraine, waren es lediglich knapp 2.000. Und der GVP ist im Schulterschluss mit der Branche dabei, den Geflüchteten aus der Ukraine einen optimalen Einstig in das Arbeitsleben in Deutschland zu ermöglichen. So hat der GVP mit der Unterzeichnung der Job-Turbo-Erklärung im November 2023 das Engagement seiner Mitgliedsunternehmen und der gesamten Personaldienstleistungsbranche bei der nachhaltigen Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten unterstrichen.

Seitdem hat der GVP den Job-Turbo aktiv mit Leben gefüllt und diverse Informationsveranstaltungen für Personaldienstleister, aber auch Arbeitsvermittler bei Jobcentern und Agenturen für Arbeit veranstaltet. Auch bei gezielten Aktionen wie der Aktionswoche Job-Turbo im April 2024 stellte die Branche ihre Schlüsselfunktion als Integrationsdienstleister in den Arbeitsmarkt unter Beweis. Im Rahmen einer speziellen Aktionswoche „Personaldienstleister sind Integrationsdienstleister“ machte die Branche zudem mit Aktionen und Berufseinstiegsmöglichkeiten für (ukrainische) Geflüchtete auf sich aufmerksam.

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